Arbeitsweise
Zur Arbeitsweise von Kind im Zentrum
Vor der Eröffnung eines therapeutischen Prozesses muss als äußere Bedingung der Schutz des betroffenen Menschen sichergestellt sein, also Maßnahmen getroffen werden, die eine Fortsetzung der sexualisierten Gewalt verhindern. Dazu gehören die Einbeziehung des Jugendamtes, die Trennung von Täter(:in) und Betroffenem, vorzugsweise durch Auszug des Täters und andere Maßnahmen.
Der beraterische und therapeutische Ansatz von Kind im Zentrum ist familienorientiert und versteht sich als methodenintegrativ auf der Basis einer systemischen Sichtweise. Dabei ist eine Therapeutin oder ein Therapeut in einem Fall nur für eine:n Klient:in zuständig. Sollten Betroffene und Täter(:in) in unserer Beratungsstelle ankommen, hat der Täter eine:n andere:n Therapeut:in als die betroffene Person und wird zu einem anderen Zeitpunkt Termine erhalten.
Immer wenn größere Interessengegensätze entstehen können, kann jeweils ein:e weitere:r Berater:in oder Therapeut:in eingeschaltet werden. Dies gilt - falls sie sich Beratung oder Therapie wünschen - auch für Familienangehörige und Bezugspersonen und entsprechend für Professionelle und Institutionen.
Zur Zeit bieten fünf Mitarbeiterinnen und zwei Mitarbeiter therapeutische Hilfe und Beratung bei erwiesenem oder vermutetem sexuellen Missbrauch an. Sie führen dazu Fachberatungen, Informationsveranstaltungen und Weiterbildungen durch. Es sind von den Grundberufen her Psycholog:innen, Pädagog:innen oder Sozialarbeiter:innen, alle mit Therapieausbildung, teilweise mit Approbation oder Supervisionsausbildung.
Für Kinder werden Spieltherapien angeboten, bei den Jugendlichen und Erwachsenen steht das Gespräch im Vordergrund.
In der Therapie mit Betroffenen sexualisierter Gewalt ist häufig ein ressourcenorientiertes Vorgehen und die Orientierung an traumatherapeutischen Grundsätzen und Methoden geboten. Eine wichtige Regel dabei ist, dass erneute Grenzverletzungen in der Therapie unbedingt vermieden werden, ebenso therapeutische Interventionen, die erneut Stress verursachen oder Gefühle wie Angst und Hilflosigkeit auslösen können.
Eltern und andere Bezugspersonen können bei Kind im Zentrum Beratung erhalten, wie Sie mit einem Verdacht auf sexualisierte Gewalt umgehen können.
Häufige Fragen von Eltern oder nahen Bezugspersonen sind auch, wie sie nach aufgedeckter sexualisierter Gewalt das betroffene Kind unterstützen können, wie der Schutz des Kindes in Zukunft verbessert werden kann und wie die positive psychosexuelle Entwicklung der Kinder gefördert werden kann.
Für Männer (und Frauen), die sich sexuell grenzüberschreitend verhalten haben, gibt es einzeltherapeutische Angebote. Als zentrales Mittel zur Veränderung sexualisiert gewalttätigen Verhaltens wird von Kind im Zentrum jedoch die Gruppentherapie verstanden. Die Täter(:innen) sollen lernen, umfassend die Verantwortung für ihre sexualisiert gewalttätigen Handlungen zu übernehmen, ihre Verhaltensmuster zu hinterfragen und so zu verändern, dass sie in Zukunft nicht wiederum die Grenzen anderer Menschen überschreiten.
Behandlungsschwerpunkte sind Biographie und Delikt, der Tatzyklus, eigene Gefühle und Gefühle anderer, Opferempathie, Risikosituationen und konkrete Maßnahmen zur Rückfallprävention.
Kind im Zentrum
Kapweg 4
13405 Berlin
Das EJF (Evangelisches Jugend- und Fürsorgewerk) ist ein bundesweit tätiges, christlich geprägtes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Es schafft Hilfe für Menschen aller Altersgruppen und Glaubensrichtungen, die eine besondere persönliche und soziale Zuwendung brauchen.
Öffentliche Mittel als Hilfen der Gemeinschaft reichen allein nicht aus. Es bedarf der zusätzlichen Unterstützung durch jeden Einzelnen.
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