TWG (für Jugendliche mit Asperger-Autismus) JumA

Erich-Kurz-Str. 4a
10319 Berlin

Tel. (030) 51 59 14 34 
Fax (030) 51 59 14 30
E-Mail twg.juma@ejf.de

Ein Angebot des
Kinder- und Jugendhilfeverbundes Janusz Korczak
Erich-Kurz-Str. 4a
10319 Berlin

Bereichsleitung

Annett Strutzke, Dipl.-Sozialpädagogin
Tel. (030) 51 59 14 13, Fax -30
E-Mail strutzke.annett@ejf.de

Psychologische Fachleitung

Melanie Degenhardt, Dipl.-Psych.
Tel. (030) 51 59 14 14
E-Mail degenhardt.melanie@ejf.de

 

Therapeutisches Wohnprojekt mit Rund-um-die-Uhr-Betreuung
(§§27, 35a, 41 SGB VIII)
für junge Menschen ab 14 Jahren  mit Autismus-Spektrum-Störungen
aus dem Bereich normaler Intelligenz und Sprache

  • Die aus verschiedensten Gründen nicht in ihrer Familie leben können.
  • Die in anderen Jugendhilfeangeboten aufgrund ihrer autistischen Besonderheiten überfordert sind.
  • Bei denen es um Verselbständigung geht und unter adäquaten Förderbedingungen in einem ausreichendem Zeitraum geklärt werden soll, inwieweit ein eigenständiges Leben möglich ist bzw. welche Anschlusshilfen nötig sind.
  • Die aufgrund bisheriger Überforderungen und/oder zusätzlicher Belastungen oder Traumatisierungen sekundäre psychische Störungen entwickelt haben.
  • Im Anschluss an und auf Empfehlung entsprechender psychiatrisch/psychologischer Diagnostik.

Das Nervensystem autistischer Menschen verarbeitet und bewertet Reize auf besondere Weise. Das kann bedeuten, dass „normale“ Umgebungsbedingungen, Forderungen oder soziale Situationen für einen Autisten extremen Stress bedeuten oder völlig unverständlich bleiben.
Ein intuitives soziales Lernen aus Erfahrung mit anderen und am Modell anderer Menschen ist kaum möglich.
Die Komplexität von sachlichen und sozialen Anforderungen oder unerwartete Veränderungen erfordern im Alltag unendliche Anstrengungen und lösen unterschiedlichste Überforderungsreaktionen aus.  
Autistische Jugendliche müssen damit leben, „anders“ zu sein, ohne genau zu verstehen, wie und warum. Sie sind eingeschränkt in den Bereichen Kommunikation, Sozial- und Kontaktverhalten und verfügen oft nur über ein starr begrenztes Spektrum an Handlungen und Interessen. Ihre Wahrnehmung und Motorik behindern sie oft zusätzlich.
Mit der Zunahme der Komplexität sozialer Anforderungen und Entwicklungsaufgaben im Jugendalter kann es aufgrund von Überforderungen auch zu sekundären psychischen Krisen kommen, z.B. in Form von Depressionen, Aggression, Autoaggression, Verweigerung, die Familien an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringen können.

Ziele

Ziel unserer Betreuung ist die Schaffung eines unterstützenden sozialen Lernfeldes zur Bewältigung anstehender Entwicklungsaufgaben unter den Bedingungen der autistischen Besonderheiten. Für eine angemessene Förderung ist erforderlich zu akzeptieren, dass die tiefgreifende Entwicklungsstörung Grenzen setzt und Lernen anders erfolgt. Ziele und Lernschritte müssen sich deshalb nicht an Normvorstellungen, sondern an individuellen Potentialen orientieren. Jeder autistische Mensch hat Stärken und Begabungen, die oft nicht als solche erkannt und gefördert werden können, weil sie in „normalen“ sozialen Zusammenhängen manchmal fremdartig und störend wirken.

Es geht uns darum, autistische Jugendliche auf dem Weg ins Erwachsenenleben  darin zu unterstützen, ihre besondere Identität zu entwickeln, individuell angemessene Umfeld- und Lebensbedingungen zu finden sowie langfristig weiterführende Hilfen zu nutzen, die ihnen eine befriedigende Lebensform und Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ermöglichen.

Schwerpunkte unserer Betreuung

Ausbildung und Lernen: 

Integration in angemessene Schul- und Ausbildungsmaßnahmen mit dem Ziel Schulabschluss und Entwicklung einer realistischen Ausbildungsperspektive. Solange ein Schulbesuch nicht möglich ist, gibt es verpflichtende strukturierte Lern- und Beschäftigungsangebote im Haus.

Familie:

Wir verstehen die Jugendlichen als Teil ihres Familiensystems, in dem sie auch für ihr weiteres Leben ihren Platz finden müssen. Wir suchen ein Bündnis mit jeder Familie und fördern, so weit es geht, tragfähige Eltern-Kind- und weitere Familien-Beziehungen, die einerseits genügend Raum für das Erwachsenwerden des Jugendlichen aber auch Unterstützung im weiteren Lebensweg ermöglichen.

Alltagsbewältigung / Selbstversorgung:

Wir arbeiten nach dem TEACCH-Ansatz. Wir strukturieren mit jedem Jugendlichen und für die Gruppe im Alltag Handlungsanforderungen, Zeit und Raum so, dass Alltagsanforderungen leichter bewältigt und konstruktive Routinen entwickelt werden können.
Wir trainieren Fähigkeiten und Fertigkeiten, die für die eigene Lebensbewältigung nötig sind.

Selbsthilfestrategien:

Jugendliche sollen bei uns lernen, individuelle Grenzen, Überlastungen und Reizüberflutungen zu erkennen und eigene Strategien entwickeln, sich davor selbst zu schützen bzw. Handlungsalternativen zu finden, indem sie ihre Stärken kennen und nutzen.
Wir unterstützen Kontakte zu Gleichbetroffenen, z.B. über Internetforen.

Verselbstständigung:

Wir wollen gemeinsam mit jedem Jugendlichen und seiner Familie herausfinden, welche Lebensform als junger Erwachsener die Richtige ist, wie viel Selbständigkeit möglich und wie viel Hilfe nötig ist.
Wenn möglich, können wir als nächsten Schritt ein engmaschig betreutes Einzelwohnen im Umfeld der TWG anbieten.
Wenn ein junger Erwachsener langfristig einen höheren Betreuungsbedarf hat, besteht die Möglichkeit der Weiterbetreuung nach SGB XII in Autistenwohnprojekten der Behindertenhilfe des EJF.

Wohnbedingungen

Die TWG A bewohnt eine eigene Etage im Haupthaus des Korczak-Verbundes.
Jeder Jugendliche hat ein Einzelzimmer mit Dusche/WC, es gibt ein großes gemeinsames Wohnzimmer und eine Küche mit Eßbereich.

Die Räumlichkeiten und Freizeitangebote des Verbundes können genutzt werden:
Therapieräume, Jugendcafé mit Tischtennis und Billard, Kreativraum (Keramik, Floristik), Sportplatz, Fitnessraum, Sauna, Garten mit Grillplatz.

Das hausinterne Arbeits-Trainings-Programm kann bei Bedarf als zeitlich begrenzte zusätzliche Leistung gebucht werden.

Alle Schulformen sind im Umfeld vorhanden.

Das Haus liegt verkehrsgünstig an der U-Bahn-Linie 5 (Station Tierpark, 20 Minuten bis Alexanderplatz) und ist auch über den S-Bahn-Ring (Frankfurter Allee) sowie mit den Tram-Linien M17, 27, 37 gut erreichbar.
 

Das EJF (Evangelisches Jugend- und Fürsorgewerk) ist ein bundesweit tätiges, christlich geprägtes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Es schafft Hilfe für Menschen aller Altersgruppen und Glaubensrichtungen, die eine besondere persönliche und soziale Zuwendung brauchen.

Aktionstag zur Berufsorientierung für Mädchen und Jungen

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Neues rund um das EJF gibt es in unserem Magazin "EJF aktuell" zu lesen.

Öffentliche Mittel als Hilfen der Gemeinschaft reichen allein nicht aus. Es bedarf der zusätzlichen Unterstützung durch jeden Einzelnen.

Direkt Spenden:

Spendenkonten:
Evangelische Bank eG
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SozialBank
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BIC: BFSWDE33BER

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Das EJF ist Unterzeichner der Initiative Transparente Zivilgesellschaft.